Donnerstag, 24. Mai 2018

Der Umgang mit der Wut

Wenn wir uns von Wut beherrschen lassen,geht uns das höchste Vermögen unserer Intelligenz verloren: die Urteilskraft.   Dalai Lama



Es ist ja manchmal schon zum aus der Haut fahren! Manchmal scheint echt alles schief zu gehen was so schief gehen kann. Anfänglich kann man das noch so sein lassen, doch türmt sich das Ganze, kann da schon ordentlich der Kopf rauchen.

Ich selbst brauche viel, sehr viel, bis ich richtig wütend werde. Hatte ich auch schon eine ganze Weile nicht mehr. Keine Ahnung warum es kam wie es kommen musste, vielleicht war es in meinen Leben gerade zu ruhig, das Stimmung in die Bude kommen musste?!
Es ging schlussendlich im Großen und Ganzen darum, das meine Situation, in dem Fall Krankheit, nicht akzeptiert wurde. Und zwar gar nicht. Ich durfte nicht krank sein!
Ich habe nicht darum gebeten krank zu werden, aber so wurde mir das unterstellt.

Ich blieb erst mal ruhig, auch deshalb weil ich gar nicht die Kraft hatte mich in irgendeiner Form zu streiten oder rechtfertigen zu müssen. Mir ging es nicht gut, Punkt.
Einen Tag später ging es los und das nicht zu knapp. Ich war sauer, so richtig sauer. mein Verstand rief mir Situationen vor Augen die mich immer noch wütender machten. Ich hab innerlich gekocht.

Was tut man in solchen Situationen?
Ich gehe mal davon aus das die Mehrzahl der Bevölkerung, Gleiches mit Gleichem zurückzahlt.
Das kam für mich nicht in Frage. Es hat noch nie zu etwas Gutem geführt wenn man sich die Köpfe einschlägt. Also musste erst mal der Druck weg um wieder klarer denken zu können.
Meditation? Nein. Ruhig werden wenn enormer Druck vorhanden ist klappt nicht.
Spazieren gehen? Ja auch eine Möglichkeit, aber durch Krankheit im Moment schwer umsetzbar.
Musik? Ja. Was? Heavy Metal, aber laut! Nach lautstarkem Mitgrölen ging es mir deutlich besser!
Probiere es echt mal aus, hab auch im Netz dazu Rage Yoga entdeckt, ein ganz anderer Yogastil, bei dem man nicht ruhig in seiner Mitte verweilt, sondern beim Ausatmen all seinen Frust rausschreit ohne irgend jemanden weh zu tun.

Ich war also ruhiger und konnte die Situation noch mal genauer überblicken.
Die Psychologie sagt, das alles was dich belastet in deiner Kindheit ihren Ursprung hat. Sowohl bei dir, als auch bei allen anderen. Mir wurde klar warum ich wütend war. Ich wurde so wie ich bin, wenn ich nicht perfekt bin, nicht akzeptiert. Das Thema kannte ich gut! Selbstwertgefühl. Ich konnte aber auch sehen was mein Gegenüber dazu bewogen hat, so auf mich einzugehen. Die Angst wieder alleine da zu stehen.

So, was nun aber tun, wenn der andere sein Trauma nicht erkennen möchte? Ich musste eine Entscheidung treffen und zwar zum Wohle aller Beteiligten.
Wenn wir nicht in das Bild eines Anderen passen, ganz egal was wir dafür tun, dann führt das zu gar nichts. Wir machen uns kaputt und andere nutzen es aus, meist sogar unbewusst.
Keinem ist damit geholfen! Der, der macht und tut um des lieben Friedens willen findet darin keine Erfüllung. Und der, der machen lässt, um selbst nicht machen zu müssen, wird immer Unterstützung brauchen.
Beide müssen lernen. Erst voneinander und dann jeder für sich alleine. Jeder darf sich die Frage stellen, warum er so handelt wie er handelt.

Wut und Aggression sind somit nicht als schlecht zu bewerten, sie können uns viel lernen. Sie motivieren uns, uns ganz ehrlich zu betrachten und den oder die anderen auch.
Streit führt zu nichts. Aber wenn man für sich erkannt hat, das man keinen Frieden erzwingen kann, so muss jeder seinen Weg gehen um weiter zu lernen und damit zu wachsen.

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