Mittwoch, 1. Februar 2017

Streit ist auch keine Lösung

Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein. Mahatma Gandhi (1969 - 1948)



Gestern war ich das erste Mal in meinem Leben auf einer Bürgerversammlung. Um es kurz zu fassen, es ging um Bebauungpläne, auf Grünflächen u.a. Spielplätzen in Wohngebieten sollen Blöcke errichtet werden. Die direkte Nachbarschaft wollte ihre Meinung kundtun um mit der Stadt zu einer Lösung zu kommen.
Am Anfang ging es noch recht entspannt zu, doch je mehr Argumente und Gegenargumente kamen umso hitziger wurde es. Kurz vor Schluss des ganzen Dramas, anders kann ich es nicht benennen, ging es fast soweit das die Anwesenden handgreiflich wurden.
Ende vom Lied war, das zwar zwei Stunden eskaliert wurde, doch es gab weder eine Idee und schon gar keine Lösung. Ich muss jetzt sarkastisch werden, aber als Außenstehender hatte man eine interessante Abendunterhaltung.

Als ich zu hause war, ließ ich mir die Szenen und die Argumente noch einmal durch den Kopf gehen. Es machte mich zum Teil wütend aber auch traurig zu sehen, wie lieblos Menschen miteinander umgehen und doch erhoffen ein friedliches, freundliches Leben zu führen.
So mit Sicherheit nicht!

Ich sah die Angst der Bürger.
Ich sah die Angst der Stellvertreter der Stadt.
Ich hörte die Argumente der Bürger bezüglich ihren Sicherheiten, die sie sich aufgebaut haben.
Ich hörte die Argumente der Stellvertreter bezüglich der Pflicht die jeder zu erfüllen habe.

Ich hörte aber nicht ein mal, wie glücklich sie sind. Ich hörte nicht ein mal wie traurig sie sind.
Es drehte sich um Geld, und um sonst nichts.

Ich verstehe das jeder der Geld in etwas investiert hat, das nicht unbedingt aufgeben möchte.
Jeder hat Angst das er etwas weg genommen bekommt. die Existenz gerät ins Wanken. Das wirkt bedrohlich.
Doch solange nicht erkannt wird das der Andere genauso in der Angst steckt, wie ich selber, solange wird es unnötige Streitgespräche geben die nichts bringen. Die Angst, die Wut wird wie ein Tischtennis Ball von Person zu Person geschlagen, teilweise geschmettert. Es wird beleidigt, es wird verletzt, es wird enttäuscht.
Der Druck ist zwar weg, doch die Lösung noch immer meilenweit entfernt.

Das Herz muss sprechen, die Authentizität. Und für alles wird sich eine Lösung finden.
In der Wut, in der Angst, sagt man Dinge die man nicht durchdacht hat. Wie Kinder die ihren Willen durchsetzen wollen.
Was tut man als Eltern? Man wettert entweder zurück, was das Ganze verschlimmern könnte, oder man übt sich in Gelassenheit und erklärt in Liebe warum das jetzt nicht so geht wie sich das die Kleinen vorgestellt haben. Thema vielleicht schneller erledigt.

Ich habe nicht das Recht zu bestimmen wie jemand zu sein hat. Ich für meinen Teil halte mich zurück, beobachte und handle wenn es zu handeln gilt. Ich für mich, habe gerade in dieser Situation erkannt das alles Kämpfen und Schreien zu rein gar nichts führt, außer auf Gegendruck.

Wie sieht es bei dir aus? Schau dir dein Leben an, werde dann still und fühle für dich, was du tun würdest. Würde es dir im Endeffekt helfen, so zu handeln wie du fühlst?




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