Sonntag, 29. Januar 2017

Schau in den Spiegel

Lerne diejenigen zu lieben, die dir nicht ähnlich sind, die anders erscheinen, deiner eigenen Kultur und deiner eigenen Geschichte fremd. Sie sind die anderen Spiegel deiner Selbst. Ohne sie hast du nur ein unvollständiges Bild vom Glück, hast du dich nicht wirklich mit die Selbst versöhnt.
Drukpa Rinpoche ( buddhistischer Mönch und Gelehrter )



Wie oft wundern wir uns, wenn es im Leben nicht so läuft wie wir uns das so vorgestellt haben?
Da ist vielleicht der Streit mit den Nachbarn, weil der Baum ins andere Grundstück reicht. Der Druck bei der Arbeit, weil sich Überstunden anhäufen. Die Angst alt und grau zu werden um in einem Heim zu enden.
Jeder von uns macht sich so seine Gedanken. Wenn man Zeit dazu hat, können das wahre Horror Storys werden. "Gut, na und ich kann doch denken wie ich will!" Klar, es ist ja auch nicht verboten. Doch kann man sich gerne auch einmal genauer anschauen wie der Tag mit solchen Gedanken abläuft.

Nehmen wir doch den Nachbarn als Beispiel. Der macht einen Riesen Aufstand weil der Apfelbaum auf unserer Seite über seinen Zaun wächst. Und ja, so ist die Natur, Äpfel fallen irgendwann und vermutlich dann auch auf seinen gepflegten Rasen. Er möchte die Äste auf seiner Seite absägen, wir aber möchten den Baum eben so wachsen lassen wie er eben wachsen will. Wir können nicht verstehen das der Nachbar nicht dankbar darüber ist. Er hat Äpfel und ein Stück Schatten dazu. Jeder beharrt auf seinem Standpunkt.
Da sich das Problem irgendwie nicht lösen lässt, fällt jedem am anderen noch so manches auf was noch zu kritisieren wäre. Ja ist das nicht toll, so ein hübscher Nachbarschaftsstreit?
Im Getümmel der Gedanken fällt natürlich niemandem auf, das jeder seinen Teil dazu beigetragen hat und somit der Andere nur ein Spiegelbild von uns selbst ist.

Wir erwarten doch allerernstes, dass, auch wenn wir uns wie wilde Tiere verhalten, die Anderen uns freudig in die Arme springen. Vielleicht gibt es das, ich habe es noch nie so erfahren.
Alles, was da "draußen" um uns herum passiert, ist nur der Spiegel unserer inneren Überzeugung und Einstellung.
Alles spiegelt sich in jedem von uns. Wir können den Nachbarn nicht leiden, weil er unseren Baum nicht mag. Der Nachbar kann uns nicht leiden weil wir nicht seiner Meinung sind. Würde jeder von uns, den anderen anerkennen so wie er ist hätten wir weniger Probleme. Wir könnten sogar dankbar sein, welch versteckte und unbewusste Gedanken ans Licht kommen dürfen, um uns zu zeigen wie verbohrt wir doch manchmal sind.

Immer und immer wieder sind die "Anderen" schuld. Den Spiegel in den wir schauen scheint blind zu sein. Nein wir sind blind und wollen nicht sehen das unsere Reaktion auf etwas die Aktion eines scheinbar Anderen ist. Was wir säen ernten wir. Sehen wir zuerst das weniger Gute konzentrieren wir uns darauf, unser eigenes "weniger gut" zeigt sich in unserem Denken und Handeln.
Sehen wir Schönes ist es fast nicht machbar traurig zu sein, unser eigenes "schön sein" zeigt sich auch hier in unserem Denken und Handeln.
Jetzt haben wir die Möglichkeit uns auf das zu fokussieren was uns wichtiger ist. Sehen wir das Schöne in allem, werden wir deutlich weniger unschöne Situationen erleben. Sehen wir das Schlechte wird sich auch hieraus eine Erfahrung ergeben.

Wenn du in den Spiegel schaust, und traurig bist, dann ist es unmöglich, den Spiegel zu verändern, damit ein lachendes Gesicht dich anschaut. Lache du und dein Spiegelbild tut es dir gleich.


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