Sonntag, 14. Dezember 2014

Es ist einfach nichts zu tun!


Nichts tun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.
Laotse, chin. Philosoph


Ach du Schreck, ich bin wirklich überrascht wie lange ich hier nicht meinen Senf zu Themen abgegeben habe, die mich beschäftigen. Nun stellt sich die Frage ob mich nichts beschäftigt hat?!
Doch, zu viel war es, das ich selber aber mal so richtig überfordert war, und der Wald vor lauter Bäumen in weiter Ferne.
Wir sind umgezogen. Nur innerhalb des Hauses, doch gab es in der neuen Wohnung einiges zu tun, bis wir es so hatten wie wir uns wohlfühlen. Das alles musste recht fix gehen weil die Vormieter etwas länger mit ihrem Auszug brauchten. Da war er, mein erster Stress. Wenn man nicht wach ist, also unbewusst, sitzt man mittendrin und fühlt sich ausgeliefert. Klar das ich da noch eine heftige Erkältung bekommen musste. Also gab es Tage an denen ich nicht so konnte wie der Kopf wollte, machte trotzdem weiter und fühlte mich dementsprechend. Dazu kamen Probleme im weiteren familieren Umfeld, die ich versuchte, d.h. mein Kopf, auch noch so mal ganz nebenbei zu lösen. Was natürlich nicht geht, weder gesund noch wenn man sich krank fühlt. Juhu, dann endlich Ruhe, Umzug erledigt, Probleme hatten sich gelegt, also Zeit zum entspannen! Was kam? Nochmal eine Erkältung, damit ich`s endlich kapiere noch eine Stufe heftiger und länger.
Nun sitze ich hier mal wieder am PC weil mir nach all dem Chaos und der damit einher gehenden körperlichen Symptomen wieder einmal klar geworden ist, das ich mein Leben zu dieser Zeit nicht gelebt sondern gekämpft habe. Und das ist anstrengend.

Vielleicht habe ich einiges davon, was ich jetzt hier erwähne schon öfter erwähnt. Und ja, vielleicht muss man es öfter erwähnen oder erleben, bis einem endlich ein Licht aufgeht.
Wie oft habe ich mir zum Ziel gesetzt entspannt zu sein bei allem was ich tue? Oft. Manchmal ging das auch ganz wunderbar, und ein andermal bekommt man noch nicht einmal mit was man tut und wie es einem dabei geht. Keiner zu hause, und alles läuft wie programmiert.
Ups, da fällt es einem plötzlich auf, weil der Rücken schmerzt, man im Stehen einschlafen könnte, man hat sich übernommen. Manchmal sogar ohne große Anstrengung, ob zu hause, im Büro oder auf dem Bau, alles kann auf einmal unendlich schwer fallen.
Was tut man also in so einem Fall, entweder man macht so weiter oder man nimmt sich die Zeit zum Entspannen. Schön wie man es aus der Werbung kennt, Wellness mit Sauna, ein gemütliches Bad zu hause, ein gemütlicher Tag auf der Couch mit einem Buch in der Hand und einer Tasse Tee. Hört sich fantastisch an, nicht wahr?! Ja fantastisch ist es auf alle Fälle.

Mit fantastisch meine ich, merkwürdig, seltsam, irre.
Hä, Entspannung ist irre?
Ich für mich habe jetzt erkannt, das es so ist. Ich möchte erzählen wieso.
Ich, also meine Person mit meinem manchmal auch irren Verstand, war so von dem selbigen in Beschlag genommen das ich mich selbst, also die Ruhe, nicht mehr gefunden habe. Ich habe gemacht und getan, weil ich ja bis dahin glaubte das ich wenn ich möchte problemlos entspannen kann.
Ich habe also meditiert, wenn ich meinte runter kommen zu müssen. Ich habe ein heißes Bad genommen wenn mir die Knochen weh getan haben. Ich habe inhaliert wie ein Weltmeister um die Stirnhöhlen wieder frei zu bekommen. Doof ne, hat alles nichts gebracht.
Trotzdem habe ich weiter daran gearbeitet entspannt zu sein. Hört sich das nicht schon total irre an, gearbeitet um entspannt zu sein? Dieser Satz kam dann irgendwann, auf der Couch, in der Wanne? Keine Ahnung. Doch hat er mich wach gerüttelt.
Entspannen kann man nicht machen. Genauso wie man schlafen nicht machen kann. Wenn man müde ist, legt man sich hin und der Schlaf kommt, fertig aus. Der Kopf will uns also weismachen, das wenn wir dieses oder jenes tun, wir wieder voll entspannt sind. Ich habe das mal genauer beobachtet. Entspannen funktioniert wenn der Kopf nicht eingreift. Wenn wir schon überlegen wie wir Entspannung zelebrieren wollen, ist das eine Geschichte unseres Verstandes. Das klappt vielleicht auch, aber niemals so effektiv als wenn wir aus unserem Bauchgefühl handeln würden. Da wird nicht überlegt, man tut es, es scheint wie von alleine zu gehen. Diese Entspannung wirkt deutlich effektiver.

Wenn wir, egal was wir tun, nicht zur Ruhe kommen, dann ist das so, Punkt. Diesem Part kann man vielleicht mit Chemie zu Leibe rücken, doch ob das eine dauerhafte Lösung ist, wage ich zu bezweifeln. Begegne dieser Unruhe wenn sie da ist, begegne den körperlichen Zipperlein wenn sie da sind. Beobachte was da so alles mit dir geschieht, höre auf die innere Stimme, die weiß was zu tun oder nicht zu tun ist. Wenn du versuchst krampfhaft Ruhe zu finden, so wie ich es die letzten Monate getan habe, so läufst du weg von dem was da ist und kämpfst gegen Windmühlen.
Spüre was da ist ohne es zu verfluchen, es wird wieder gehen, ganz sicher. Höre auf deinen Körper und deine Intuition, das wird dir Antworten liefern. Bleibe bei dir egal was du tust, sei in dir zu hause und nicht irgendwie mit Ideen nach der ultimativen Lösung beschäftigt. Das ist der Kampf der dich wirklich schwächt. Also gebe auf es anders haben zu wollen als es ist.






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