Sonntag, 20. Juli 2014
Depression - wenn der Druck bedrückend wirkt
Im Leben eines Indianers gibt es keine schlechten Tage. Auch wenn die Zeiten noch so schwierig sind - jeder Tag ist gut. Weil du am Leben bist, ist jeder Tag gut.
Indianische Weisheit
Warum ist nicht jeden Tag eitel Sonnenschein? Warum gibt es immer mal wieder Situationen die weniger schön sind?
Weil es so ist!
Ja, richtig gelesen. Weil es so ist. Ich höre Protest : "Das ist ja wohl die Höhe, das ganze so abzutun!"
Vor Jahren hätte ich lauthals mitgebrüllt, aber so richtig. Heute weiß ich das alles brüllen und jammern gar nichts macht, außer noch mehr Frust.
Depression ist mittlerweile zu einer 'Krankheit' geworden. Zu einer ' Krankheit' die mit allen Mitteln bekämpft wird wie im Mittelalter die Pest. Wirken die Mittelchen und bunten Pillen nicht, wird man weggesperrt, im schlimmsten Fall in die geschlossene Abteilung um andere nicht zu gefährden.
Depression ist nichts anderes als Druck, der vom Betroffenen unterdrückt wird.
Ich habe in der Überschrift das Wort 'wirkt' bewusst ausgewählt. Druck wirkt bedrückend, das ist nicht abzustreiten. Doch wie gesagt, es fühlt sich nur so an.
Wenn diese Unzufriedenheit, was auch immer der Auslöser dessen ist, an Größe zunimmt also der Druck sich verstärkt dann macht das Angst. Doch kann diese Angst, dieses Gefühl, etwas mit uns machen?
" Ja sie kann mich in den Wahnsinn treiben, mich vergiften, mich beherrschen!"
Kann sie das zu 100 % ?
Jetzt mal ganz langsam und trotzdem direkt : Wer ist es, der diesen Druck aufgebaut hat und weiter aufrecht erhält? " Ja mein Chef, mein Partner, der launische Nachbar, die Gesellschaft...!" Aha! Ganz einfach oder?!
Dann kümmere dich nicht mehr darum und das Problem ist gelöst. Das geht doch mal fix, nicht wahr?
Man zieht sich zurück von dem was bedrückend ist und wird nach einer Weile feststellen das da immer noch so ein Gefühl, solche Gedanken sind die nicht gefallen. " Ja jetzt habe ich den Job gekündigt, den Partner verlassen, bin umgezogen und die Gesellschaft kann mich gerade mal..., doch viel besser geht`s mir auch nicht!" Vielleicht kommen die ersten Ruhig Macher ins Spiel, Alkohol, Drogen. Wenn`s nicht besser wird, Tabletten die happy machen. Das wirkt, doch nur so lange der Wirkstoff wirkt, der Druck steht vor der Tür und wartet bis er wieder rein darf. Der Kreislauf setzt sich fort und dann kann es kommen das man diesem Druck nicht mehr ausweichen kann und man in einer Klinik landet.
Wer ist es nun also, der da ständig vor der Tür steht? Der Kopf ist es, er ganz allein.
Darauf ausgerichtet die Existenz, das Leben zu retten. Der aber mit gleicher Dynamik ein Leben zerstören kann. Paradox, nicht wahr?
Wir sind seid Anbeginn unserer Existenz mit Gefahren aller Art in Berührung gekommen. Dies wurde, gleich einem PC, gespeichert. Diesen Gefahren wollen wir aus dem Wege gehen und lassen uns Möglichkeiten einfallen unser schönes, sicheres Leben aufrecht zu erhalten. Wenn alles in Butter ist kann kein Gefühl der Angst uns aus der Ruhe bringen. Kommt eine Situation die den schlechten erlebten Erinnerungen gleicht, steht die Angst vor der Tür mit einer wunderbaren Geschichte dazu, was denn so alles passieren kann. Man re - agiert darauf, also man tut was der Kopf vorschlägt. Nicht immer mit Erfolg.
Ist das nicht irre? Man hat eine Situation, statt sie als solche zu betrachten, macht der Verstand eine Story daraus. Mit dieser Story fühlt er sich aber auch nicht wohl, Angst ist plötzlich da und die will er auch nicht, also wird wieder überlegt wie man die loswerden kann. Wenn man sich das genau überlegt und ehrlich zu sich ist, wird man feststellen das alles Leid nur aus einem Selbstgespräch besteht und unser Wesen diesem folgt und glaubt. Das ist Depression, und ja, das ist irre.
Ich hatte selbst Depressionen, mir wurde klar das da kein kleiner Mann in meinem Ohr saß der mir zuflüsterte. Ich habe Selbstgespräche geführt und war mir sicher das jeder andere an meiner Angst und meinem Leid schuld ist, außer ich. Ich habe angefangen, mal bewusst meinem Kopf zuzuhören, zu hinterfragen, nicht alles zu glauben was er mir erzählte, das Hier und Jetzt zu leben und nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft zu sein. So kam ich wieder raus. Vor der Tür wartete keine Angst mehr, nein, da waren plötzlich intuitive Gedanken. denen ging ich nach und siehe da, ich lief nicht ins nächste 'Unglück', im Gegenteil. Es lief einfach gut.
An Situationen können wir oft nichts ändern, nur unsere Einstellung dazu. Der Verstand ist clever doch er versteht es auch einen richtig ver - rückt zu machen. Hinterfragen, fühlen, erzählen lassen, er wird ruhig, wir werden ruhig, finden die richtige Lösung. In der Ruhe liegt die Kraft. Das ist alles was wir tun müssen, dann verdrückt sich der Druck von alleine!
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