Montag, 21. April 2014
Deshalb ist Kommunikation so wichtig
Wir lieben die Menschen,
die frisch heraus sagen,
was sie denken -
falls sie das Gleiche denken wie wir.
Mark Twain ( 1935 - 1910 ) amerikanischer Schriftsteller
Heute habe ich ein kurzes Gespräch geführt, das wieder so viel in mir bewegt hat und mich zum Schreiben anregt. Das Leben ist schon recht einfallsreich, an Gesprächsstoff mangelt es wohl nie, also wird für meine Arbeit hier immer gesorgt sein.
Es ging kurz und knackig darum, was wer zu wem gesagt hat, was spielt keine Rolle, und wie man darauf reagiert hat.
Ich bin ein Mensch der ziemlich gerne redet, zumindest da wo ich mitreden kann. Vielleicht rede ich auch einigen zu viel, mag sein, denn wenn mich was begeistert kann sich das schon ziehen. Doch gehöre ich nicht zu der Gruppe die gerne Probleme ausdiskutiert. Da bin ich eher die Ruhige. Denn meistens lässt sich in der Ruhe ein 'Problem' sowieso besser lösen.
Trotz allem sind Gespräche wichtig. Wenn wir mit Freunden zusammensitzen ist es lustig, es werden 'dumme' Sprüche geklopft und gelacht, dann wird es wieder ernster und vielleicht wird auch eine Sache angesprochen die jemanden persönlich bewegt. Man kann Ratschläge geben und Hilfe anbieten, doch meistens reicht es schon wenn man mal drüber geredet hat. Man fühlt sich leichter.
Nun bekamen die meisten von uns in ihrer Kindheit, ja quasi eingeimpft, das man alles ganz gut alleine hinkriegt, und jammern geht schon gar nicht. Wir sind still geworden. Die Eltern haben wir in Ruhe gelassen, wollten nicht nerven mit irgendeiner lapidaren Angelegenheit. Die Vorgesetzten oder Kollegen wollten wir nicht fragen, weil man denken könnte wir hätten nicht richtig zugehört. Unserem Partner haben wir nichts von unseren Gefühlen erzählt, es wäre möglich das ein Streit daraus entsteht.
Wunderbar, wir haben uns selber den Mund verboten um jedem unangenehmen Gespräch aus dem Wege zu gehen. Die Story vom super Wochenende mit Spaß und Aktion, das erzählt man gerne, war ja toll das muss man unter die Leute bringen, am besten allen erzählen oder gleich in die Zeitung setzen.
Die anderen Geschichten schlucken wir.
Diese Last die wir da schlucken, liegt schwer auf unserer Seele. Doch irgendwie fällt es schwer es einfach zu sagen. Vielleicht weil man denkt das es den anderen nicht interessiert oder das er es nicht versteht.
Ganz wichtig hierbei, auch der andere trägt diese Last und denkt mitunter genauso wie wir. Auch unser Gesprächspartner hat seine Ängste und Gefühle die aus ihm das gemacht haben was er nun ist. Genauso wie wir. Deshalb finde ich es passend in der 'Ich' Form zu erzählen, denn wenn du von dir erzählst, geht es auch um dich.
Gehen wir jetzt von einem Gespräch aus, indem ein Pärchen sich nicht mehr wirklich zu verstehen scheint, wie sagt man so schön "man hat sich auseinander gelebt". Herrlich, ich liebe diese Ausreden ;) ! Die zwei unterhalten sich nun das erste mal so richtig, weil es geht ja um was, und siehe da, es gibt Dinge zu hören die man gar nicht vom anderen kannte. Beispiel: "Wir waren immer zusammen auf dem Weihnachtsmarkt, das fand ich so schön ( sagt natürlich die Frau ), und jetzt willst du nicht mehr!" Er, ganz gelassen: "Ich finde Weihnachtsmärkte doof, jedes Jahr der gleiche Mist. Ich bin dir zu liebe mitgegangen!" Das war deutlich, aber super ehrlich und hat einiges geklärt. Daraus kann man etwas machen, die Frauen geh´n in die Stadt und die Männer gucken Fußball. Jeder hat was für sich gemacht und es gibt keinen Streitpunkt.
Kracht es jetzt mal so richtig, egal mit wem, dann ist das nicht die Lösung aber war wohl nicht zu verhindern, sonst hätte man in Ruhe reden können. Die 'Ich' Form wird da über Bord geworfen und auf den anderen wird verbal eingedroschen. Da wird soviel gesagt und gebrüllt, was sogar von Bedeutung ist, aber im Krawall einfach untergeht. Der Frust, der innerliche Druck mag weg sein, aber besser macht`s die Sache garantiert nicht. Von einem "reinigenden Gewitter" halte ich gar nichts. Ich habe den Frust in mir, den hat mir keiner einbauen können. Haue ich jetzt unüberlegt irgendwelche Beschuldigungen raus, wird der andere im seltensten Fall mit Freude reagieren, es wird zurück gebäfft. Das kann schon `ne Weile so gehen. Und dann?
Miese Stimmung, keiner sagt mehr was, jeder verzieht sich in sein stilles Kämmerlein und überlegt wie er wieder Frieden schaffen kann. Irre nicht wahr?! Nach dem Streit austüfteln wie Frieden wieder möglich ist. Man das hätte man sich ja auch vorher überlegen können, dann wäre es erst gar nicht dazu gekommen.
Redet, redet, redet! Aber seit euch im Klaren das euer Gegenüber auch seine 'Problemchen' im Leben hat und er euch wirklich nicht versteht. Kein anderer kann sich 100% ig in dich hineinversetzen. Sei ehrlich mit dir und dem anderen und gebe auch deinem Gesprächspartner die Freiheit zu sagen was es denkt und fühlt. Man muss nicht immer gleicher Meinung sein (man ist es in den wenigsten Fällen ). Nicht immer wird es so verlaufen wie man sich das vorstellt, man redet vielleicht aneinander vorbei aber trifft sich auch immer wieder. Kein Gespräch, sei es noch so scheinbar unwichtig, ist falsch.
Falsch ist es, nichts zu sagen. Jeder macht die gute Miene zum bösen Spiel und sammelt und schluckt. Bis es gar nichts mehr zu reden gibt und sich die Wege einfach trennen müssen.
"Ich hätte ihm / ihr noch so viel zu sagen gehabt!" Sag` was gesagt werden muss, solange du noch die Möglichkeit hast!
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