Wir haben Angst, loszulassen, wir haben Angst, wirklich zu leben, weil leben lernen, loslassen lernen bedeutet. Die tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollen. Sogyal Rinpoche
Gerade jetzt ist dieses Thema ganz präsent. Wenn nichts mehr zu sein scheint wie es einmal war, wird dieses Festhalten immer bewusster. Ob in Job, Familie oder sonstigen Beziehungen, scheinen die Unterschiede immer größer und unüberbrückbarer zu werden. Viele zweifeln, viele hardern mit sich selbst.
Doch so ist das Leben! Mag sein, das gerade in diesen Zeiten das ganz extrem auffällt, doch es war schon immer so. Vielleicht hat man nicht richtig hingeschaut, oder hat sich auch schlichtweg geweigert es zu sehen, doch geändert hat sich das Leben immer schon. Leben ist Veränderung!
Vielleicht habe ich das eine oder andere in Beiträgen schon erwähnt, doch scheint es mir wichtig nochmal darauf aufmerksam zu machen.
Dieses Festhalten hält uns fest, gefangen sozusagen.
Jeder einzelne von uns hat seine Vorstellungen von seinem Leben. Ziele zu haben ist wichtig, bringt Motivation und Kreativität mit sich. Wunderbar! Man fängt an so zu leben wie man sich das also ursprünglich vorgestellt hat. Klappt super, mal nicht so super aber weiter geht`s. Der Tag kommt, und er wird unweigerlich kommen, wo es nicht mehr so läuft wie bisher. Bin ich jetzt flexibel, also offen für das Neue das kommen mag, wird das recht entspannt sein. Halte ich aber fest an meinen Vorstellungen, so wird sich der Knoten zu ziehen. Gefangen im eigenen Kopfkino.
Es gibt eine schöne Geschichte, die ich hier ganz passend finde.
Ein König lebt mit seinem Volk in einem Land in dem Krieg und Zerstörung wüten. Die Menschen sind krank und haben sehr wenig zu essen. Der König kämpft mit seinem Heer, doch verliert immer mehr seiner Männer. Er weiß sich nicht mehr zu helfen und schickt einen seiner Männer aus, einen Weisen aufzusuchen um ihn um Rat zu bitten. Nach Wochen kommt der Ausgesandte zurück und hat einen Ring von dem Weisen mitgebracht. Der Weise sagte nur, wenn er in einem Moment der Verzweiflung oder der Freude sei, soll er den Stein des Ringes anheben. Der König stand nun auf seinem Burgturm und schaute auf sein Volk dem es sehr schlecht ging. Also nahm er den Ring, hob den Stein und las: "Auch das geht vorbei!"
Diese Wörter gaben ihm Kraft und er schmiedete neue Pläne. Er gewann mit seinen Männer den Krieg und sein Volk war gerettet. Aus Dankbarkeit richtete sein Volk für ihn ein großes Fest aus. Es gab gutes Essen, Musik und Tanz. Er stand auf seinem Burgturm und schaute hinunter. Es erfreute ihn sein Volk wieder so glücklich zu sehen. Er war ebenso glücklich, also streifte er den Ring ab, hob den Stein und las: "Auch das geht vorbei!"
Leben ist Veränderung. Wir meinen diese Veränderungen stoppen zu können, doch das klappt nicht. Wir können uns zwar mit Händen und Füßen dagegen wehren, doch dieses wehren macht uns müde, strengt uns an. Ebenso gehen wir davon aus das Veränderungen die von uns nicht selbst angegangen werden immer negativ ausgehen. Wer will das wissen? Vielleicht liegt gerade darin die Chance unseres Lebens.
Was ist, das ist. Was war, das war, und was kommen soll, kommt sowieso.
Lerne mitzufließen, höre auf dich in etwas zu verstricken von dem du meinst es ginge nur so und nicht anders. Kämpfe nicht gegen Veränderungen, das ist der Lauf des Lebens.
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