Das Leben ist bezaubernd - man muss es nur durch die richtige Brille ansehen.
Alexandre Dumas d.J. (1824-1895) französischer Schriftsteller
Manchmal hat man ja solche Momente, wo einen die Wut packt und die Faust am liebsten auf den Tisch sausen würde. Meistens wenn es nicht so läuft wie gedacht.
Ich hatte dieses Jahr einige solcher Momente, in denen es mir jedoch schwer fiel auf den Tisch zu hauen. Vielleicht weil es mir klar war das es im Endeffekt nichts bringen würde. Es würde die Sache ja nicht ändern.
Warum? Meine Erklärung dazu:
Ich habe diese Jahr, wie schon erwähnt, einiges mitgemacht. Über so manches konnte ich hinweg sehen, anderes hat mich innerlich sehr bewegt. Da waren Menschen die sich aus meinem Leben verabschiedet haben, unehrliche Freundschaften, Ziele meinerseits, die ich nicht erreichen konnte. Kurz - ich war enttäuscht.
Hätte ich jetzt ein Fass aufgemacht und mit den Betreffenden einen Krieg angefangen, hätte ich vielleicht den inneren Druck losgelassen, aber geändert hätte sich grade mal gar nichts.
Ich war enttäuscht, weil es anders lief als ich mir vorgestellt hatte.
Und genau da liegt der sprichwörtliche Hase begraben. Wer enttäuscht denn wen?
Nur wir alleine tun das. Echt heftig, aber leider wahr!
Wir alle haben Wünsche und Ziele, daran ist absolut nichts falsch. Leben ist Veränderung und würden wir immer auf der gleichen Stelle sitzen bleiben, kämen wir nicht all zu weit.
Nun sind wir aber nicht oft in der Lage, das Leben auf uns zukommen zu lassen um zu schauen was passiert. Der Kopf malt sich alles Detailgetreu aus.
Beispiel: Tina X hat sich verliebt. Sie hatte sich ihren Liebsten genauso vorgestellt wie er jetzt vor ihr steht. Sonnengebräunt, sportlich und witzig noch dazu. Sie tanzen im siebten Himmel und genießen jede freie Minute miteinander. Nun will der Liebste aber auch seine Zeit für sich. Möchte mit Freunden um die Häuser ziehen, mal ein Bierchen trinken, und Sonntags einfach mal so rein gar nichts tun. Hallo? So hatte sich das Tina aber mal gar nicht vorgestellt! Es fangen Diskussionen an, wir wissen alle das Frauen, mich eingeschlossen, das sehr gut können. Es wird geredet und gemacht und getan, um eine nächste Enttäuschung zu umgehen. Der Liebste versucht sich einzuschränken, Tina versucht zu lernen kompromissbereiter zu werden.Doch das klappt nicht so wirklich. Jeder tut zwar seinen Teil doch keiner von beiden ist damit glücklich. Tina dachte, sie hat den Mann ihrer Träume und der Liebste dachte das auch. Mag sein das irgendwann der Wecker rappelt und beiden klar wird: Hey, ich habe da wohl ein bisschen zu viel geträumt. Der Andere ist eben wie er ist, und was bringt es mir jetzt wütend auf ihn/sie zu sein, wenn ICH doch die Vorstellung hatte so oder so müsste es sein!
Enttäuschen kann dich niemals jemand anderer. Das was dir da widerfährt ist nichts anderes als Selbsttäuschung. Du hattest Pläne, Wünsche und die Vorstellung dazu. hat nicht so geklappt wie gedacht, ja wie gedacht und nun bist du sauer. In erster Linie auf dich selber. Der oder die anderen sind schuld oder die ganze Situation ist scheiße und du fluchst und weinst und gibst deinen Kummer weiter. Du fluchst mit dir selber doch dies ist dir nicht klar. Für den Moment tut es dir gut, der Frust ist draußen, weiter gehts. Tief in dir ist die Enttäuschung aber noch da, weil sie dir nicht bewusst geworden ist und so kommt sie mit Sicherheit in einer anderen Situation durch die Hintertür wieder rein.
Deshalb, das habe ich auch für mich erkannt, mal dir dein Leben nicht zu konkret aus. Deine Wünsche und Ziele sind wichtig, doch wenn es nicht so klappt, wie vorgestellt, nun dann, ändere sie.
Wenn du sie nicht ändern kannst, lerne sie zu akzeptieren. Mache niemanden verantwortlich, wenn er nicht so ist wie du es dir vorgestellt hast. Es war deine Vorstellung, dein Denken. Mache dich aber auch nicht nieder dafür, das du so gedacht hast wie du gedacht hast, vergebe dir.
Es ist wie es ist, sagt die Liebe.
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