Wenn es dir möglich ist, die Liebe in der Welt mit auch nur einem Funken zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt.
Jack London (1976 - 1916), amerikanischer Schriftsteller und Journalist
Abschied ist der Anfang von Erinnerung, dieser Satz stand auf einem Bild. Sonnenstrahlen fielen durch die Bäume, den Wald, das dieses Bild zeigte. Daneben stand das Bild von einem Freund, der verstorben war. Gerade einmal 34 Jahre alt, es hat mich sichtlich berührt.
In der Kapelle waren alle Plätze belegt und draußen stand auch noch mal eine beachtliche Menge an Menschen. Der Pfarrer sprach, dazwischen lief seine Musik und rings herum hörte man Menschen weinen. Ich konnte auch nicht anders.
Der Weg zum Grab war für mich persönlich sehr emotional. Die Menschenmenge alleine machte diesen Gang fast zu einer Prozession. Ich schätze die Anzahl der Menschen auf über 300!
Nach der Rede am Grab, ließ man Luftballons steigen, und irgendwer fing an zu klatschen, und alle klatschten mit. Sehr bewegend, sehr traurig doch auch wunderschön.
Ich, und mit Sicherheit viele, viele andere, hat dieses Begräbnis nachdenklich gemacht. Ich musste lange, sagen wir, daran knabbern, bis ich das Ganze verarbeitet hatte.
Diese Traurigkeit die mich da überkam, war unbeschreiblich. Ich hatte immer wieder die Lieder im Kopf, die gespielt wurden und das Bild vor Augen das in der Kapelle stand.
Nach längerem Nachdenken, wurde mir klar, das die Trauer, die Liebe war.
Was dieser Mensch hinterlassen hat, konnte man in diesem Moment ganz deutlich spüren. Ihm wurde ein Abschied bereitet der einem Prominenten glich. Nur das bei ihm, jeder der weinte, weinte weil er tief berührt war, traurig diesen Mensch nie wieder sehen zu können. Diese Liebe von all diesen Menschen , war das Stärkste, das ich je gespürt habe. So traurig es auch war, es war eine der emotionalsten Erfahrungen die ich machen konnte.
Der Satz, der auf dem Bild zu lesen war setzt sich in die Tat um wenn etwas unwiderruflich geht.
Ich bin nicht glücklich darüber, das ich ihn nicht noch einmal getroffen habe oder wir lachen konnten wie früher. Auch konnte ich ihm nicht sagen wie hilfsbereit er immer war.
Viel zu oft verpassen wir die Chance unseren Lieben zu sagen wieviel sie uns bedeuten. Obwohl wir Jahre befreundet oder miteinander verwandt sind. Kleine Gesten schon, lassen den anderen spüren das er geliebt wird, so wie er ist.
Es hatte auch hier nicht jeder die Möglichkeit zu zeigen oder zu sagen, was er für uns bedeutete. Und gerade deshalb wurde diese Beerdigung so großartig. Weil er es war.
Ich bin mir sicher, das er es sehen konnte und das auch er tief bewegt war von diesem Abschied.
Vielleicht liest dies jemand der ihn kannte.
In Memory of Christian Kolb 03.07.2015
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