Donnerstag, 15. Mai 2014
Annehmen / Hinnehmen - Loslassen
Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man es gerne gewesen wäre.
George Eliot ( 1819 - 1880 ) englische Schriftstellerin
Jeder Tag hat doch immer seine Überraschungen. Manchmal bin ich selber etwas verwundert wenn es einfach,einfach geht.
Auch ich bin nicht immer voll im Jetzt. So vor ein paar Tagen als es mir körperlich gar nicht so prickelnd ging. Ich will jetzt nicht übertreiben aber es tat mir wirklich alles weh was einem so weh tun kann. Verstand fragte: "Was is` denn das jetzt, machst du dir Gedanken über etwas?" Nein tat ich offensichtlich nicht, doch der Kopf hatte mich mal wieder, und den machte ich mir dann auch um herauszufinden woher das kommen könnte.
Es dauerte eine Weile bis es sprichwörtlich klick machte und ein inneres Hinweisschild auftauchte: "Hey, was es ist, ist völlig egal. Es ist da, nehme es an, dann lässt du los. Fertig!" Ja mal wieder geistig verpennt. Was soll´s, auf ein Neues. Ich legte mich also hin, fühlte im Körper jedes zwicken und zwacken, ließ es da sein, es löste sich auf, und nach ca. 1 Stunde waren alle Schmerzen weg. Danke schön!
Wir alle werden aufgerufen, meistens hören wir die Rufe nur über den Körper, uns dem hinzugeben was gerade da ist. Anfangs zeigt es sich zwar auch schon in Form von Unwohlsein, Lustlosigkeit, Erschöpfung, also praktisch alles Dinge die sich auch nicht prickelnd an fühlen. Doch wir haben ja viele, viele Mittelchen um das alles wieder ins rechte Lot zu rücken. Ich bin der Meinung das Tabletten und Säftchen in den seltensten Fällen nötig sind.
So sollte man sich erst einmal fragen, ob es nun ein wirklicher Schmerz ist oder ein unangenehmes Gefühl. Wenn kaum erträgliche Schmerzen da sind, steht nichts dagegen ein Schmerzmittel zu nehmen. Doch ob mit oder ohne Medikament möchte das was da ist gefühlt, also angenommen werden. Jeder körperliche Schmerz trägt den Auslöser eines emotionalen Schmerzes in sich. Was es ist, warum es so ist, muss nicht herausgefunden werden. Es will einfach nur gefühlt werden. Dann kann es gehen.
Früher dachte ich immer: "Wie annehmen, soll ich jetzt vor Freude im Kreis tanzen wenn mir der Rücken schmerzt?" Nein. Annehmen bedeutet Fühlen. Intensives Fühlen. Das erzeugt Stille und Liebe ist nichts anderes als Stille. Alles möchte gesehen, erspürt werden. Das heisst nicht, das du allem dein Ja und Amen geben musst. Hast du gefühlt, losgelassen, wirst du einiges anders sehen als bisher und kannst das leben was für dich stimmig ist. Auch das tust du aus der Stille heraus.
Doch bitte nicht verwechseln mit Hinnehmen! Wenn du annimmst wirst du, wie schon erwähnt, still und ein Gefühl des Friedens stellt sich ein. Nimmst du hin, dann erträgst du, schleppst du das was da ist ewig mit dir herum. Wenn du dieses Gefühl beschreibst hat das mit Sicherheit rein gar nichts mit Stille und Frieden zu tun. Hinnehmen ist eine 'es ist halt wie es ist' Einstellung an der sich nichts ändern kann weil sie festgehalten wird, hübsch verpackt in einer Dose Selbstmitleid. Nun ja wer das möchte darf es gerne haben.
Loslassen geschieht nur wenn du wirklich annimmst. Du kannst auch nur ein Buch auf die Seite legen wenn du es vorher in der Hand hattest. "Ja dieses und jenes lasse ich jetzt mal los", so einfach ist das nicht. Es darf, ja es muss sogar manchmal voll präsent sein, das es gar keine andere Möglichkeit gibt, als es zu fühlen. Die Entscheidung liegt bei dir wann du bereit bist zu fühlen. Fängst du beim kleinen Unwohlsein an oder erst bei einer wirklich schweren Krankheit?
Es ist wirklich einfach! Vielleicht sind wir nicht immer wirklich bei uns, ich schließe mich da mit ein, doch wir haben die Möglichkeit anzuhalten und zu fühlen, wenn wir es bemerken. Leider trauen sich wenige diesen Schritt zu tun und entscheiden sich für das Hinnehmen was sie bestimmt nicht glücklich macht. Das was gefühlt wird ist, ohne eine Geschichte dazu, nur Energie. Unser Körper ist, wie ein Stromkreis ebenfalls Energie, hält uns am Leben, gibt uns Kraft, aber fühlen wollen das die wenigsten. Traurig, aber wahr.
Vielleicht hast du den Mut. Nehme nicht hin, nehme an, werde still damit, lass es fließen und es kann gehen.
Du wirst überrascht sein, wie einfach das ist!
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